Sonett

(unserem geliebten Englischlehrer)

Oh, könnt ich dich irgendwem noch sagen
Oh, könnt ich es doch nur mal beschreiben

Was sich in den Stunden zugetragen,
als du uns wolltest Edles einverleiben.

Lehren wolltest du uns wahre Tugend,
doch wie kriegt das ein goßer nur geregelt.

Wenn sich selbst die Elite der Jugend,
nasebohrend in den Bänken flegelt?

Da heißt es taper zu sein und widerstehn,
einsam bleiben und einsam erleiden,
wenn im Kurs auch feindliche Flaggen wehn,
denn bald werden sie Dich beneiden.

Ach, Du bleibst doch nicht lange verdrossen,
hast du Dir doch die Musen erschlossen.

SONETT Nr. 2

wieder (unserem geliebten Englischlehrer)

Ewig könnten dein Stunden währen,
ach töne doch nicht das Pausenzeichen,
ja dann würs’st Du uns noch weiterlehren,
müßten wir nicht in die Pause weichen.

Dann sitzt du da und erzählst vor dich hin,
Dir bleiben nur ein paar treue Seelen,
(mich wundert und quält, dass ich draußen bin,
oder schlimmer noch: Mein krankes Fehlen).

Doch Du spürtest sie auf, die wenigen Sünder,
die sich lieber in der Sonne aalen,
schimpftest sie aus als ganz böse Kinder,
die Schnecken om deine Bücher malen.

Doch bleibst Du immer verstehend und mild,
wenn es um Dich herum brodelt und quilkt.

Zu unserem großen Bedauern mußte uns Frau Kratzke vorzeitig verlassen!

Hoch lebe Antonia!!!

Leider war es ihr nicht weiter vergönnt uns psychisch zu foltern,
doch Schicksalsschläge sind ja bekanntlich hart und der Menschen
Glückseligkeit ist eng begrenzt.

K. N.