Angenommen wir befinden uns in einer Pädagogik-Unterrichtsstunde bei Mister X. Es ist 11 Uhr 45; die Stunde neigt sich dem Ende zu, ohne dass konkrete Ergebnisse aufzuweisen sind.
Um den, wie so oft fehlenden, Bezug zur Realität herzustellen, schnellt ein Finger empor und das Schnipsen durchbricht die Totenstille. Ein ganz helles Köpfchen tritt mit einem schwerwiegenden Problem an den allseits bekannten Psychoanalytiker heran:
„Wie lässt sich eigentlich das Schwänzen erklären?“ Pause. Schweigen.
Dann hat unser Lehrer endlich die Antwort parat: „Hierbei handelt es sich um eine Schulphobie“ An dieser Stelle ein Einschub der Verfasser zur allgemeinen Erläuterunq des Begriffs „Phobie“: unbewusste Verdrängung nicht verarbeiteter Erlebnisse der Wünsche, die sich in krankhaften Angstzuständen äußern. Wieder einmal wäre dieser Fachbegriff leerstehend im Raum verblieben, wenn nicht ein Nachhaken seitens der Schüler dies verhindert hätte. Lautstark forderten die Schüler eine weitere Ausführung des Begriffs „Schulphobie“.
An dieser Stelle hebt Paulchen Panther (Namen geändert), wie schon so oft, seinen Hand zum Methodenpluralismus hervor, was sich darin äußerte, dass er zwei mögliche Erklärungen aufzeigte: „Einerseits erlebt der Schüler durch schlechte Zensuren eine Frustration und verdrängt dieses negative Erlebnis. Daraus resultiert die krankhafte Angst des Schülers, das Schulgebäude zu betreten. Um diese Angst zu vermeiden, bleibt er dem Schulgebäude fern, sprich: er schwänzt den Schulunterricht. Dieser psychische Vorgang verläuft jedoch unbewusst.
Ein anderer Erklärungsansatz manifestiert sich darin, dass der Schüler den Wunsch hat, eine intime Beziehung zur Schule aufzunehmen, ihm dieses jedoch durch unzureichende Stellflächen auf dem Parkplatz verwehrt wird. Dadurch kommt es zur Verdrängung seines Wunsches, was sich wiederum im Schuleschwänzen äußert.“ Dieses war wieder ein charakteristisches, wenn auch fiktives Beispiel, für Mr. X’s Hilflosigkeit bei Fragestellungen, die nicht in sein ausgearbeitetes Konzept passen.
MAN MÖGE DIESE ZEILEN MIT EINEM NICHT ZU KRITISCHEM AUGE BETRACHTEN!